Sonntag, 18. März 2012

Vollzeitjob

Einen wunderschönen guten Abend zusammen. Diesmal ist erstaunlicherweise die Zeit zwischen meinen Posts nicht allzu lang, hoffentlich Anzeichen der Besserung.

In den letzten zwei Wochen ist viel passiert. Angefangen mit dem wundervollen TOEFL-Test, welchen ich bereits erwähnte. Nun es war... sagen wir mal ein Erlebnis. Da ich eh unter leichter Prüfungsangst leide war das ganze nicht sonderlich angenehm, vor allem weil alles in diesem Test unter extremen Zeitdruck geschieht: "Hören Sie das Gespräch, lesen Sie die Frage, denken Sie sich nach dem Piepton 15 Sekunden eine Antwort aus und sprechen Sie diese nach dem nächsten Piepton in 35 Sekunden in das Mikrofon!" Blöd nur, wenn elf andere Menschen im Raum diese Aufgabe gleichzeitig lösen, sprich: ins Mikro antworten. Der Rest fühlte sich ähnlich lästig an.
Letzendlich habe ich letzten Dienstag das Ergebnis bekommen und kann doch recht zufrieden sein, zumal ich einfach mal ohne nennenswerte Vorbereitung hingegangen bin. (Ich zahl doch keine 400€ für einen zweiwöchigen Sprachkurs! An dieser Stelle möchte ich doch mal von purer Ausbeutung von ohnehin schon armen Studenten reden, da dieser Test scheinbar stark auf den Kurs aufbaut.) Trotzdem habe ich irgendwie meine 96 von 120 Punkten erreicht. Damit dürfte jetzt theoretisch mein Weg nach Japan geebnet sein, näheres zur entgültigen Zulassung an der Chuo Universität wird aber erst im Juli bekannt.

Noch am gleichen Tag (denn wenn man schon um halb zehn anfängt hat man nach viereinhalb Stunden Prüfung noch richtig was vom Tag) haben die gute Denise und ich uns gleich wieder aufgemacht um die Arpartments für eine Gruppe japanischer Studenten vorzubereiten, die während ihres einmonatigen Intensivsprachkurses in Deutschland von uns HU Japanologen betreut werden. Wir nennen uns liebevoll das "Organisation Squad" weil wir zwei (und eine weitere Person, über die ich in diesem Zusammenhang aber nicht sprechen werde) die Verantwortung übernommen haben.
Nachdem wir also bei den Apartments fertig waren (in denen ganz liebe Kommilitonen schon wunderbare Vorarbeit geleistet haben) sind wir schließlich, nach einer kleinen Stärkung, nach Tegel gefahren und und konnten um 21 Uhr unsere Gäste willkommen heißen. 17 sinds an der Zahl, aufgeweckt ohne Ende und absolut niedlich. Nach gewissem hin und her haben wir sie dann in die Wohnungen bugsiert und um halb zwölf war ich auch schließlich im Bett.

Angefangen mit einem spontanen Tierpark Besuch gingen die nächsten zwei Wochen in Sightseeing und Dauerfotoshooting unter, das Stereotyp des immerzu fotografierenden Japaners fndet sich hier durchaus bestätigt und ich muss gestehen, dass diese Gewohnheit langsam aber sicher auf mich abfärbt. Jedoch übe ich mich darin die Leute abzulichten, wenn sie es grade nicht mitbekommen, was teilweise wirklich köstliche Ergebnisse bringt.
Was gab es alles? Viele gemeinsame Essen in der Mensa (erstaunlicherweise kommt das gut an), Besuch am Kudamm (KaDeWe etc.), Kuchenladen, Berliner Dom, Nikolaiviertel, Alte Nationalgalerie, Bubbletea, Einkaufen, Begrüßungsfeier, Einladungen zum Essen, Rathaus, Deutsche Restaurants, Ampelmann-Shop, Marienkirche etc., etc. Ich muss aber sagen, es macht wirklich Spaß, ansonsten würde ich nicht bei so vielen Sachen mitmachen. Außerdem spreche ich so jeden Tag Japanisch und kann feststellen, dass ich durchaus in der Lage bin wackelige Konversation zu betreiben (besonders, wenn das Thema mir zusagt) und sogar eine Gruppe anleiten. Das ganze ist eine super Übung und ich merk, wie ich mich immer mehr traue!
Ein winziger Eindruck:
Begrüßungsfeier, ich in der Mitte, leichter Butlerstyle xD
In der Alten Nationalgalerie

Anfang des Monats bin ich dann noch wegen meines Gesundheitschecks für das Japanvisum, bzw. für die entgültige Chuo Bewerbung einige Male beim Arzt gewesen (ich glaube darüber habe ich mich bereits zur Genüge ausgelassen). Was sich da vor mir auftat, waren besagte Röntgenaufnahmen, für die ich die Kosten selber tragen dürfte, ebenso für die Hepatitis B Impfung (im Gegensatz zur Krankenkasse halte ich es durchaus für sinnvoll) und den Blutgruppentest. Ohne die Hilfe meiner Eltern wäre es jetzt um meine Ersparnisse (ihr erninnert euch vielleicht noch: die Kamera) schlecht bestellt. Dank dieser Kosten und dem ewigen hin und her gurken habe ich jetzt auch wieder für die nächsten drei Jahre genug von dem Scheiß (hier schreibt jemand, der alles erstmal mit Kamillentee behandelt, statt sich in ärztliche Obhut zu begeben).

Ich habe es auch endlich mal wieder geschafft mich mit Tabea zu treffen (auch wenn es vordergründig um die Bewerbung ging) und wir haben uns bei Wonderpots einen leckeren Frozen Yogurt geteilt. Nicht ganz billig der Spaß, aber ab und zu echt lohnenswert.

 
Außerdem bin ich diesen Monat das erste Mal nachts mit dem Bus aus dem ländlichen Frohnau nach Hause gefahren. Warum auf dieser Strecke Doppeldecker eingesetzt werden bleibt mir ein Rätsel. Nun kam es dazu, dass wir diese Haltestelle passierten:
Kommentar(halb im Scherz): "Hey, hier fängt sicher der Wedding an, dann bin ich bestimmt gleich zu Hause!"... Dem war dann auch so. Tut mir leid, aber so eine Steilvorlage kann man einfach nicht ignorieren.


Jedenfalls ist heute der erste Tag, den ich seither wirklich auf der faulen Haut liege und es genieße. Endlich habe ich mal Hana Yori Dango 2 zu Ende geguckt und und in meinen Büchern weitergelesen. In diesem Jahr ist meine Leseliste zwar noch ein bisschen dürftig aber ich arbeite daran sie zu verbessern ;)  
Jetzt werde ich noch meinen Ohrwurm mit euch teilen und mir dann entweder ein neues Drama suchen, oder mich dem deutschen Qualitätsfernsehen widmen.
Danke fürs Lesen und macht´s gut!



2 Kommentare:

  1. ich drücke dir extremst die Däumchen für dein Japanvorhaben!!
    Die Anstrengungen müssen doch entlohnt werden!!

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